Gus Englehorn auf Europatour, inkl. Reeperbahn Festival  – neues Video „Sunset Strip“

Gus Englehorn auf Europatour, inkl. Reeperbahn Festival – neues Video „Sunset Strip“

September 14, 2022 Aus Von Andreas Müller

Gus Englehorn – ab 22. September mit seinem gefeierten Album „Dungeon Master“ auf Europa-Tournee – Ab heute das Video zu  „Sunset Strip“

In Deutschland spielt er am 22.09. und 23.09. exklusiv auf dem Reeperbahn Festival
22.09. Uwe – 17.00 Uhr und am 23.09. Festival Village (Fritz Kola Bühne) – 18.15 Uhr

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Nach dem von internationaler Kritik gelobtem Album Dungeon Master, tritt Gus Englehorn nun eine weitere Tour für diesen Herbst an. Neben zwei Auftritten beim Reeperbahn Festival in Hamburg spielt er auch weitere Festivals. Darunter das MaMa- und das Rockomotives Festival in Frankreich und das London Calling Festival in den Niederlanden. Ab heute gibt es das Musikvideo zum Song „Sunset Strip“.

„Ich selber war tatsächlich nie auf dem Sunset Strip als ich den Song geschrieben habe. Das ist also eine ausgedachte Geschichte über einen Typen der dort eine furchtbare Nacht erlebt. Von aus Parties geschmissen werden, zu Nasenbluten, die Treppe runterfallen bis zu fast von einem Bus überfahren, ist in dieser abenteuerlichen Story alles dabei. Als wir das Video damals während des Lockdowns in Montreal gedreht haben, war es unglaublich schwer gute Locations zu finden, also haben wir unser Apartment mit Müllsäcken und Reifen eines alten Honda Civics, dekoriert“, so Gus.

Foto ©Ariane Moisan

Gus Englehorn, Singer-Songwriter aus Montreal und offizieller SXSW 2022-Künstler, hat im vergangenem April sein zweites Album Dungeon Master über Secret City Records veröffentlicht. Es ist zweifelsohne die süßeste, härteste und seltsamste Rock’n’Roll-Platte, die ihr dieses Jahr hören werdet. Vielleicht am besten demonstriert durch die Single „Exercise Your Demons“. Der Song beginnt mit Englehorns flehendem „Hit me, I want you to hit me“ und entwickelt sich zu einem headbangenden Pfad der Erlösung, der von Englehorns und Estée Predas knirschender Gitarre und Schlagzeug getragen wird. „Dieses Stück ist teilweise von David Lynchs ‚Blue Velvet‘ inspiriert, insbesondere von der Szene, in der Dorothy Jeffrey bittet, sie zu schlagen“, sagt Englehorn. „Es geht darum, dass wir oft zu destruktivem Verhalten greifen, um uns besser zu fühlen, obwohl wir uns eigentlich nur ein wenig bewegen müssten.“ Es folgt auf die beiden ähnlich delirierenden, schrägen Singles „The Gate“ und „Tarantula“

Das Video, bei dem Preda Regie führte, zeigt Englehorn, wie er sich auf einer von Scheinwerfern beleuchteten Bühne manisch prostituiert, während die Menge immer aufnahmebereiter und lauter wird. Am Ende bricht die Hölle los, als alle mitmachen und Englehorns Gospel folgen, um, nun ja, ihre Dämonen auszuleben.

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Dungeon Master ist Englehorns Secret City Records-Debüt, ist ein Außenseiterwerk, das vor dadaistischem Geist sprüht. Eine spielerische Gegenüberstellung von Isolation, Entfremdung und leichter Zwangsstörung. Überraschend, paranoid und mit Synthesizern und Streichern gespickt, ist Dungeon Master tiefer als ein Keller und stumpfer als ein Club, eine fröstelnde Einführung in einen Künstler, der endlich angekommen ist. „Ich lasse mein Unterbewusstsein das Steuer übernehmen“, gibt Gus zu, und wenn man sich diese 10 Stücke anhört, fällt es schwer, nicht dasselbe zu tun: sich zurückzulehnen wie ein Hund mit einem zweibeinigen Tagtraum; wie eine Fischerin mit ihrem Netz; wie ein Snowboarder mit einem Mund voller Pulver.

Foto: ©Estée Preda

Bevor er die Platte in einer Hütte im Wald aufnahm, lebte er in Salt Lake City, Utah, wo er sich auf den ersten Blick in eine Frau aus Québec verliebte, ein Mädchen namens Estée Preda, die Schlagzeug spielt wie Moe Tucker auf Salvia. Damals war Gus ein professioneller Snowboarder, der als schräges Weltklasse-Talent durch die Welt reiste, sich durch Videos kick-flippte und mit von Firmen gesponserten Sonnenbrillen posierte. Davor lebte er in Hawaii – auf einem Lavafeld ohne Strom, mit seinen Eltern. Und davor in Alaska – in einem kleinen Dorf namens Ninilchik, wo seine Eltern Lachse fischten und er und seine Brüder Elche und Pizza aßen, Nintendo spielten und so taten, als wären sie Zauberer.

Fast sein ganzes Leben lang – von den Sonnenuntergängen auf Big Island bis zu den verschneiten Pisten in Utah – träumte Gus davon, ein Songwriter zu werden. Wenn er nicht Dylan sein konnte, dann vielleicht Daniel Johnston oder Frank Black und die Pixies oder vielleicht Darby Crash und The Germs. Und als er schließlich auftauchte – zuerst auf „Death & Transfiguration“ aus dem Jahr 2020 und jetzt hier auf dem Secret City-Labeldebüt des 34-Jährigen – hatte er einen Sound gefunden, der dunkel und reizvoll, lustig und verrückt war, vollgepackt mit Dynamik und dem Tuckern einer hysterischen Gitarre. 

GUS ENGLEHORN – „DUNGEON MASTER“ – LABEL: SECRET CITY RECORDS
VERTRIEB: ROUGH TRADE – VÖ: 29.04.2022 (DIGITAL).
20.05.2022 (CD/LP)