Skunk Anansie: Yes It’s Fucking Political

Skunk Anansie: Yes It’s Fucking Political

April 30, 2022 Aus Von Andreas Müller

25LIVE@25 Tour von Skunk Anansie jetzt endlich wieder live im Kölner E-Werk. Nach 2019 das zweite Mal. Eine kleine Pandemie kam dazwischen.Ihre Fangemeinde ist immens unterschiedlich und genau das repräsentiert, wofür Skunk Anansie seit den 90er Jahren stehen: Alle Menschen sind gleich ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Vorlieben.

Das E-Werk ist wieder ausverkauft! Die Fans stehen eng an eng, der Raum heizt sich langsam auf. Heute müssen die Masken die Gesamtlänge des Konzertes noch aufbleiben. Alle stehen gespannt vor der Bühne und möchten endlich wieder Livemusik genießen. Bis kurz vor Beginn bleibt ein kleiner, aber feiner Abstand zwischen den Gästen, doch das ändert sich schlagartig als die Band die Bühne, mit leichter Verspätung, um 21:15 Uhr betritt.

Schon direkt beim Opener „Yes It’s Fucking Political“ brennt der Laden endgültig. Die mit verschiedensten Lichteffekten, unter anderem mit Stroboskop -Blitzen und Neonröhren, bestückte Showbühne verwandelt sich in einen Ort mit feuriger Amosphäre für Cass, Ace (das Geburtstagskind), Mark und die schillernde Skin.    

Die Stimme Skins ist das absolute Alleinstellungsmerkmal der Band. Aber leider ist Skin ist heute leicht angeschlagen. Sie hat sich mit Medikamenten zugeballert, um für ihre Fans da sein zu können. Ihre fantastische Stimme fällt daher etwas weniger ins Gewicht als sonst.
Das tut der Stimmung im E-Werk aber keinen Abbruch. Außerdem ist Erika, die Backgroundsängerin, ja auch zur Stelle und übernimmt unterstützend einige Gesangsparts oder die beiden singen zusammen im Duett. Die Fans stört das alles kaum denn sie bekommen dafür ein Highlight nach dem nächsten serviert. „Weak“, „Tear The Place Up“, „Because Of You“, „Intellectualise My Blackness“, „I Believed In You“, „Love Someone Else“, „God Loves Only You“, „My Ugly Boy“, „Twisted (Everyday Hurts)“ und mehr. Natürlich gibt es auch den Überhit „Hedonism (Just Because You Feel Good)“ und den ebenso schönen Hit „Brazen (Weep)“.

Natürlich waren auch aktuelle Songs wie „Can’t Take You Anywhere“ und das thematisch absolut aktuelle „This Means War“ vertreten. Skin sprach schonungslos unangenehme Themen wie Rassismus, Sexismus oder Missbrauch an und legte den Finger in die Wunde.

Leider hatte man Skin ausdrücklich verboten, ihr berühmtes Stagediving im E-Werk durchzuziehen oder ein Bad in der Menge zu nehmen. Wir sind einen Schritt weiter aber eben noch nicht bei der Normalität angelangt. Dank Skins Aufforderung einen Circlepit zu bilden und dem Publikum, das dem nur zu gerne nachkommt, geht die Zugabe „Little Baby Swastikkka“ in die Geschichte dieses Abends ein. Als Rauswurf läuft „Best of You“ von den Foo Fighters, um dem nur fünf Tage zuvor verstorbenen Taylor Hawkins zu gedenken. Dazu steht die gesamte Band singend auf der Bühne und die Fans singen so laut als ob Sie den Himmel zum Einsturz bringen wollten. Gegen 22:50 Uhr verabschiedet sich die Band ausgiebig vom begeisterten Kölner Publikum.

Es bleibt das Hochgefühl eines berauschenden Konzerts. Die Shows der Brit-Rocker sind für mich nach ca. 27 Jahren immer noch ein Must-Have-Spektakel. Wer zweifelt sollte es einfach einmal selbst ausprobieren!!!

Galerie: https://worldofsound.bar/galerien/skunk-anansie-im-e-werk-koeln/