Monster Magnet & Daily Thompson rocken die Live Music Hall
Juni 15, 2023Ein Abend den keiner so schnell vergessen wird! Review vom Kölner-Konzert am 12.06.23
Was gibt es Besseres, als die Woche mit abgespactem Stoner Rock zu beginnen? Kaum jemand ist dafür besser geeignet, als die netten Herren um Mastermind Dave Wyndorf von Monster Magnet aus New Jersey. Mit dem neuen Cover-Album „A Better Dystopia“ im Gepäck versprach der Abend erst recht grandios zu werden, zumal das 2021 erschienene Album durchweg sehr gute Kritiken bekam. Denn Monster Magnet macht natürlich nicht ein 08/15 Cover, sondern drückt den Songs ihren unverkennbaren Sound auf, der sie nicht zuletzt zu den einflussreichsten und wichtigsten Stoner- und Space-Rockern aller Zeiten gemacht hat. Dave Wyndorf scheint sich von seinem Motorrad Unfall vollständig erholt zu haben, spätestens jetzt ist es Zeit, das Biest wieder loszulassen, auf die Bühnen zu gehen und die Botschaft in die Welt zu tragen: MONSTER MAGNET SIND WIEDER DA.
Los ging es aber mit ganz jemand anderem, dem Dortmunder Stone-Rock-Trio DAILY THOMPSON, bestehend aus Mercedes „Mekhi“ Lalakakis (Bass & Gesang), Danny Zaremba (Gesang & Gitarre) und Thorsten Stratmann (Schlagzeug & Backgroundgesang). Ihre Eröffnungsnummer „She‘s so cold“ brachte die gut gefüllte Live-Music-Hall und die Zuschauer auf Betriebstemperatur, auch wenn die sonnigen Temperaturen draußen vor den Toren natürlich nicht ganz unschuldig daran waren. Der Sound der Band ist genauso muskulös, wie es das Namensvorbild des Trios – der britische Zehnkämpfer und Olympiasieger Daley Thompson – in den 1980er-Jahren bei seinen Wettbewerben war.
Diese Band als „Anheizer“ zu bezeichnen, trifft es wirklich nicht. Sie sind einfach eine Klasse für sich. Das Publikum spürte von Note eins an, dass hier eine extreme Leidenschaft und Detailgenauigkeit für das Zusammenspiel von Stimmen und Instrumenten in die Darbietung der Songs von Daily Thompson eingebracht wurde, was ordentlich vom Publikum abgefeiert wurde. FunFact nebenbei – die selbstgebaute Zigarrenkisten-Gitarre von Danny Zaremba ist der Hammer 🙂
45 Minuten vergingen wie im Fluge, mit nur 5 Songs – unglaublich. Es war einfach eine schöne Reise mit Daily Thompsen. Immer wieder gern.
Dann ist es soweit, Dave Wyndorf, einziges Dauermitglied der Band seid ihrer Gründung, und seine Mannen betraten die Bühne unter tosendem Applaus. Als Begrüßung gab es ein gut gelauntes Hallo. Mehr brauchte es aber auch nicht, die Fans waren so oder so bereits auf Hochtouren. Los ging es mit „The diamond mine“, ein Song vom neuen Cover-Album. Gefolgt von „Born to go“. Ab da drehten die Leute im Publikum durch, die Stimmung war fantastisch und die Band schien sehr gut aufgelegt zu sein. Monster Magnet sind die unangefochtenen Könige der heavy Riffs, die Fuzz-Pedale bis zum Anschlag durchgetreten, laut und heftig. Und Dave Wyndorf ist ein faszinierender Frontmann, auch wenn der Gute praktisch nichts auf seiner sehr tief hängenden Gitarre spielte, dafür um so mehr an den Verzerrern, waren seine Hände meistens wie die eines Dirigenten in der Luft. Er hatte alle absolut im Griff und animierte stets zum Mitsingen und Mitmachen. Mit „Super judge“ und „Crop Circle“ ging es ungebremst weiter, die Riffs mal schleppend und super-heavy, dann wieder atmosphärisch und, man kann es nicht anders sagen, high. 14 ausgewählte Songs aus der Diskografie der New Jersey Space- und Stonerrocker wurden letztendlich von den hart arbeitenden Crew-Mitgliedern (Alec Morton – Bass, Bob Pantella– Drums, Garret Sweeny – Gitarre und Phil Caivano – Gitarre) rund um ihren Mastermind vorgetragen.
Der Herr Wyndorf ist wirklich ein geborener Entertainer, egal wie groß die Gesten, er wirkte nie überheblich oder abgehoben, sondern hatte immer ein Lächeln auf und freute sich augenscheinlich über die wunderbaren Reaktionen des Publikums.
Und was liebe Freunde von Monster Magnet kommt wohl als letzter Song? „Space Lord“! Es war schon speziell geil, als eine fast ausverkauftes Live Music Hall als geschlossene Wand die unsterblichen Worte „Space Lord, Motherf***er“ der Bühne zurückwarfen. Und als ob Monster Magnet ahnten, dass sie so schnell nicht wegkommen, wurde dieses Lied dann ordentlich ausgedehnt, so dass sich auch die und der Hinterletzte nochmals komplett verausgaben konnten. Nach kurzer Pause folgten zwei Zugaben, die mit „The Right Stuff“ dann ihr Ende fanden.
Was für ein geiles Konzert, 90 Minuten pures Vergnügen. Es hätte wegen mir gerne noch etwas länger dauern dürfen, aber die Live Music Hall wurde so gehörig durchgerockt, dass sich wirklich niemand beschweren kann. Monster Magnet bewiesen eindrucksvoll, warum sie seit so langer Zeit zu den allerbesten in ihrem Genre gehören. Dazu noch die wundervollen Daily Thompson zu Beginn und ein ziemlich perfekter Montag-Abend im Juni 2023 war vollendet.
Monster Magnet Setlist des Abends:
- THE DIAMOND MINE
- BORN TO GO
- SUPERJUDGE
- CROP CIRCLE
- DOPES TO INFINITY
- TRACTOR
- ORB
- BUMMER
- POWERTRIP
- NEGASONIC
- SPACELORD
Zugaben:
- „Leider keine Ahnung :(“
- THE RIGHT STUFF