Ed Sheeran – Einer für alle und alle für einen!

Ed Sheeran – Einer für alle und alle für einen!

Juli 8, 2022 Aus Von Andreas Müller

Ein menschlicher Vollblut-Musiker, 23 teils herzerreisende Songs und eine ausverkaufte Veltins-Arena (64.000 Fans) – Ed Sheeran brachte beim Start seiner Europa-Tournee die ausverkaufte Arena zum kochen.

Der Abend begann um 18 Uhr mit der Sängerin Cat Burns und der Singer/Songwriterin Maisie Peters – die beide ihre Sache gut machten und die Fans langsam auf Touren brachten.

20:05 der 10-minütige Countdown auf dem abgesenkten riesigen runden Bildschirm beginnt! Die Umbau-Phase geschickt verdeckt 🙂 Um Punkt 20:15 Uhr war es so weit: Ed Sheeran, der Mann mit der Miene eines Straßenmusikers, großem rhythmischen Soundgefühl, lässiger Kleidung und dem glücklich-um-hier-zu-sein-Gesichtsausdruck, betritt die Bühne und zieht die Fans direkt in seinen Bann.

Er machte am Anfang der Show klar das er die Deutschen wegen ihrer zurückhaltenden Art schätze, aber heute Abend seien sie schließlich zum Party machen hier. Seine Erwartung an die Fans sei dass sie feieren und laut mitsingen. Nicht mitgröhlen bzw. lallen wie es in England eher der Fall ist. Das Publikum kam dieser Aufforderung nur zu gerne nach und sangen aus vollem Herzen mit Ihrem sympathischen Mega-Star.

Das Motto hätte seien können: Einer für alle und alle für einen!

Der Opener der „+ – = ÷ x Tour“ war ‚Tides‘ und wurde von den musikalisch ausgehungerten Fans nur so aufgesogen! Das neue Bühnen-Konzept bot dem Künstler in der Mitte genügend Raum um sich auszutoben, teilweise konnte man meinen Ed Sheeran würde nach Kilometern die er läuft bezahlt, aber es gab der optimierten Formel mit Live-Band eine besondere Note. Das Publikum fühlte sich deutlich eingebundener, nicht wie sonst nur vor der Bühne sondern teils wohlig umschlossen von der Bühne.

Ed verzauberte in der Mitte des Statiums, umgeben von einer riesigen Leinwand und großen plektrumförmigen Monitoren an sechs Lichtsäulen, die zwischen Showmaterial und dem Artwork seiner neuesten LP flackern. Er läuft Runde für Runde um die Bühne und hält regelmäßig an einer der durchgeschliffenen Soundstationen, die über seinen Umfang verstreut sind. Das äußere Segment dreht sich und gibt jeder/m Ecke/Fan des Stadions eine Moment mit dem Künstler. Es ist ein cleverer Schachzug, der ein reaktionsschnelles Hin und Her ermöglicht, das besser zu ihm passt als die Pyro- und Feuerwerkskörper, die das Set zusätzlich stützen.

Wenn man die Fans fragt braucht es eh nicht mehr als diesen charismatischen rothaarigen Singer-Songwriter auf egal welcher Bühne der Welt. Nach dem Song „Blow“ verließ die Band erst einmal wieder den Ort des Geschehens, um dem völlig ohne Star-Allüren auftretenden Ed Sheeran die Bühne für Songs wie ‚I´m a Mass‘ oder ‚Shivers‘ zu überlassen. Es ist erstaunlich wie ein Mann, seine Gitarre(n) und eine Loopstation ein so gewaltiges Publikum in seinen Bann ziehen kann – chapeau!!!

Sein Loop-basiertes Setup ist mit hohen Erwartungen verbunden, da jedes Element eines Songs Stück für Stück scheinbar spielend zusammengesetzt wird, aber ein Ed Sheeran wäre nicht Ed Sheeran wenn er diese nicht im höchsten Maße erfüllen würde.

Ab und an hielt auch Ed einmal inne und bezog auf einem Podest in der Mitte der Bühne Position um eher ruhigere Songs wie „The A Team“ im Sternenhimmel aus 64.000 Mobiltelefon-Lichtern zu baden. Unterstützung holte sich der Sänger bei „Galway Girl“ von der, wie er betonte überaus talentierten, Tina (Bandmitglied „Maisie Peters“) die Ihn auf der Geige begleitete. Es folgten weitere Mega-Hits im Zusammenspiel mit der Band, bei der sich auch zeigte das Ed Sheeran durchaus ein Teamplayer ist, dann ein weiteres Set mit dem Mega-Solo-Talent. Diese Kombination der Konzert-Abschnitte gab dem Abend noch eine sehr besondere Note. Die 2,5 stündige Show verging so wie im Nu und ‚Afterglow‘ markierte den letzten Song der „normalen“ Setlist. Die große runde Leinwand senkte sich über Ed Sheeran.

Aber nach einer kurzen Pause gab es drei Zugaben „Shape Of You“, „Bad Habits“ und You Need Me, I Don’t Need You“. Die Fans und ihr Idol gaben noch einmal alles. Am Ende dieser musikalischen und auch optischen Reise sendete, ein sichtlich zufriedener Ed Sheeran, die Fan-Gemeinde hinaus in die Welt um von diesem Spektakel zu berichten.

Die Zuschauer des 2ten und 3ten Gigs können sich auf zwei weitere grandiose Konzerte-Abende in der Veltins-Arena freuen.

Foto ©Zak Walters