Bauern und Könige, die Rückkehr von den Toten und ein alt bekannter Name – Alter Bridge • Halestorm • mammoth WVH und das alles im Palladium
Dezember 2, 2022Diese Headline ist wohl das totale Namedropping – was solls – es passt zu diesem Abend
Der Gastgeber „Alter Bridge“ veröffentlichen regelmäßig alle drei Jahre ein neues Album, promotet wird dieses immer mit einer großen Tour. Im Rahmen dieser spielt man gerne in den USA, Great Britain und Europa auf. Heute Abend sind die Jungs zurück auf den Brettern der Welt im Palladium zu Köln. „Pawns & Kings“ ist mal wieder ein gelungener Beweis vom Kreativduo Myles Kennedy und Mark Tremonti, dass progressiv angehauchter Hard Rock immer noch angesagt ist. Was für ein extrem starker Auftritt!
Fangen wir aber mal wieder von vorne an: Alter Bridge kam nicht allein nach Köln. Für diesen „Giants of Rock“ Abend kamen sie mit mammoth WVH und niemand geringerem als Halestorm im Gepäck.
mammoth WVH mit ihrem Frontman Wolfgang Van Halen (Ja, es ist der Sohn von Eddie Van Halen) kamen gestärkt mit einer gerade frisch erworbenen Grammy Nominierung und ordentlich Dampf auf den Instrumenten als „First Opener“ auf die Bühne. Der Name der Band leitet sich im übrigen vom Namen der ersten Band Eddi Van Halens ab. Mit einer lebhaften Mischung aus Grunge, Hard Rock, Alternativ Sounds und Metal begeistern sie vom ersten Ton an die Fans im Palladium. Nach mehrmaligem Erneuern des Release Termins ihres Debüt-Albums folgte eine phänomenale Chartpositionierung. Dieser Auftritt sollte ihre Verkaufszahlen auch in Deutschland nach oben schnellen lassen. Wenn sie sich und ihrem Stil treu bleiben werden wir sie vielleicht demnächst als Headliner ihrer eigenen Tour durch Europa erleben.
Nach kurzer Umbaupause haute der erste Hauptact des Abends „Halestorm“ mal so richtig einen raus. Die Band rund um die Sängerin Lzzy Hale machte mal eben ganz klar aus welcher Richtung der Sturm kommt – direkt von vorne! „Back from the dead“ ist der Name des aktuellen Albums und absolut Programm bei diesem kraftvoll geführten Live-Auftritt nach ein paar Jahren Abwesenheit in den Charts und „On the Road“. Es schreit nur so von der Bühne „Europa“ wir sind zurück um zu bleiben. „Rock Show“, die Hymne der Band ist wie immer mit im Gepäck, kommt aber diesmal irgendwie frischer und mit mehr Power daher. Arejay Hale der „kleine Bruder“, wie Lzzy ihn selbst bezeichnet, veranschaulicht auch immer wieder gern und nicht nur während seines Schlagzeug-Solos, dass er eine treibende Kreativ-Kraft dieser Band ist. Außerdem ist er nach meiner Meinung der am besten ausgeleuchtete Drummer der gesamten Rock-Branche.
Die Stimme von Sängerin Lzzy Hale hat diese unermessliche Power, die neben dem auch optisch ausgefallenen Schlagzeugsolos (Stichwort: Riesen Drummsticks) von Brüderchen Arejay Hale, eine der wichtigsten Zutaten des Erfolgsrezepts von Halestorm ist. Mit Songs wie Love Bites (So Do I), dem epischen Familiar Taste Of Poison, Freak like me und I Miss The Misery, waren sie alles in allem ein sehr starker Opener (Hauptact).
Nach der Veröffentlichung ihres brandneuen Albums Pawns & Kings fliegen Alter Bridge wieder für einige große Shows rund um den Globus. Heutiger Stop – das ausverkaufte Palladium in Cologne und die Heerscharen von Fans die sich auf die wie immer geile Liveshow freuten.
Genau wie Halestorm liegt das Hauptaugenmerk von Alter Bridge während ihrer Liveshow darauf, ihre Musik technisch perfekt zu spielen, zusätzlich wurden die 3 LED-Leinwände ordentlich mit Cartoon-Szenen, Fernsehern, Farbwechseln oder mit roten Röhren-Zahlenkolonnen, die den Song „Ghost Of Days Gone By“ visualisierten, bespielt.
Mit der legendären Stimme von Myles Kennedy und dem charakteristischen Sound von Mark Tremonti können Sie dabei absolut nichts falsch machen. Drummer Scott Phillips und Bassist Brian Marshall halten die Songs rhythmisch zusammen und das in absolut bewährter Manier. Trotz all dem Starrummel versuchen Myles und Mark die beiden anderen Bandmitglieder immer ins rechte Licht zu rücken, den das macht diese Band aus – Zusammenhalt. Auch wenn jeder von ihnen immer mal wieder ein Solo-Projekt hat, vielleicht ist genau das aber ihr Erfolgsgeheimnis.
Die Setlist des Abends ist sehr gemischt, mit einem leichten Fokus auf das neue Album „Pawns & Kings“. Alles in Allem ist sie aber sehr ausgewogen und für jeden langjährigen Fan ist etwas dabei. Nach Abschluss der regulären Setlist und dem frenetisch Jubel des Publikums, der sich nur zu deutlich im Grinsen von Mark Tremonti und Myles Kennedy wiederspiegelte, wurde dieser legendäre Abend kurzerhand noch um die Songs „Pawns & Kings“ und „Rise Today“ erweitert.
Was für ein Spektakel – es bleibt nur eins zu sagen: Es war uns ein Fest dabei zu sein.
Schauen Sie sich gerne die Fotos vom Auftritt der Bands in unseren Galerien an: