Larkin Poe füllten das E-Werk mit Liebe, Southern Rock, Blues und Country

Larkin Poe füllten das E-Werk mit Liebe, Southern Rock, Blues und Country

Oktober 27, 2025 Aus Von Andreas Müller

Begleitend zu ihrem neuen Album „Bloom“ spielten Larkin Poe auf ihrer Tour in Köln. Support war der herausragende Son Little.

Als das Set von Larkin Poe beginnt, im E-Werk vor 2.000 Fans, ist es als wären Megan und Rebecca Lovell die einzigen zwei Personen im Raum. Bis der Jubel des Publikums durch die Stille braust. Die beiden Live-Musik-Lebenskünstlerinnen sind mit 36 und 34 Jahren aufmerksame Interpreten, die sich natürlich mit ihren Zuschauern und Wünschen beschäftigen. Jeder im Raum bekommt sofort das Gefühl in guten Händen zu sein. Präsentiert von WizardLive und Prime Entertainment.

Wenn die beiden Schwestern an ihren Mikros stehen – mit diesem übernatürlichen Instinkt, der für Geschwister einzigartig ist – werden wir mitgerissen auf eine Reise ins ländliche Georgia. Ihre Stimmen und das Gefühl das Sie vermitteln nimmt uns mit durch ihrer Kindheit in den Ausläufern der Appalachen. Sie lasen Bücher ansatt Fernseh zu schauen, bauten Holzhäuser im Wald und sangen zusammen. Es war einfach aber friedlich.

Larkin Poe füllten das E-Werk mit Liebe, Southern Rock, Blues und Country
Larkin Poe füllten das E-Werk in Köln mit viel Licht, Sound und Liebe

Mit dem 2025er Album Bloom im Mittelpunkt dieser Tour sind neue Songs reichlich vorhanden. Die hoch aufragende Blumenkulisse sieht ein wenig wie die Vorhänge Ihrer Oma aus, wenn auch auf eine ruhige schicke Art und Weise. Kleine Bäume sind über die Bühne verteilt und runden das Bild ab. Die gute alte Zeit, aber eben nicht „alt“ sondern auf moderne Weise interpretiert. Nicht zu offensichtlich, aber offensichtlich genug das auch der letzte Skeptiker im Publikum erfreut ist.

Jetzt is es aber Zeit für Larkin Poe die Bühne zu rocken

Ein vorab aufgenommenes Medley spielt und die drei Männer bei Larkin Poe betreten die Bühne. Es sind Drummer Ben Satterlee, Bassist Tarka Layman und ihr neuer Keyboarder Lucas Pettee.

Aber dann raus mit Megan und Rebecca auf die Bühne, bodenständige Frauen und trotzdem Rockstars, während sie den Fans zuwinken und in ein mächtig lautes Nowhere Fast zum Start eintauchen. Große südliche Riffs, Rock’n’Roll gespielt mit einem Lächeln – diese Gesangs- und Gitarrenharmonien verzaubern einen sofort.

Ein Großteil des Set kommt natürlich von ihrem neuen Album Bloom, warme Südamerikanische-Melodien – begleitet von Blues-Rock-Slide-Spiel. Schwester Megan spielt wie Bonnie Raitt nur eben im Körper einer 36-jährigen Frau aus Georgia. Die jüngere Schwester Rebecca hat eine wahnsinnige Leadstimme und spielt Gitarren-Licks der Extraklasse.

Es ist allerdings Southern Comfort – der erste Akustik-Song – der den bisher größten Jubel der Fans hervorruft. Ein solider Track auf der Blood Harmony-Platte 2023 mit der Besonderheit das ihre Bandkollegen für mehrteilige Harmonien an Board sind. „Ja natürlich, haben das Banjo mitgebracht!“ Rebecca grinst, als sie lautstark vom Publikum gefragt wird. Das Publikum ist teils aus dem Häuschen, teils etwas irritiert von der Länge des Akustik-Sets.

Nach eineinhalb Stunden endet das Set natürlich mit zwei Power-Nummern: Wanted Woman – AC/DC und Bolt Cutters & The Family Name. Als Zugabe gibt es dann, nach sehr lauten und ausdauernden „Whoo whoo yeah yeah“ Gesangseinlagen der Fans, noch den Song Bloom again.

Fazit: Noch musikalisch abwechslungsreicher kann man kein Konzert gestalten. Hier bleibt kein Blues-, Rock- oder Country-Fan Herz verschont. Larkin Poe muss man einfach lieben.

All pictures © worldofsoundbar | Andreas Müller